Wenn wir anfangen, uns über das “Altwerden” Gedanken zu machen, kann eine Überprüfung unserer inneren Einstellung nützlich sein. Woher die Programmierungen kommen und wie wir sie nutzen können, dass liebe Leser*innen, lest gerne in diesem Beitrag zur Inspiration.
Warum ich über das “Altwerden” einen Beitrag verfasse
Wie jeden Morgen saß ich auch heute mit meinem Kaffee und der Kladde auf dem Schoß, bequem auf dem Sofa. Es ist 5.00 Uhr und ich habe somit genug Zeit, bis ich mich auf den Weg zur Arbeit mache.
Motiviert bis in die Haarspitzen möchte ich ein wenig in mich gehen und schreiben. Das geht am besten zu dieser Uhrzeit, denn dann ist es schön still und ruhig.
Als ich das Datum des heutigen Tages schrieb, war ich erstaunt das wir schon März 2022 haben.
Mir schossen die Gedanken durch meine Gehirnwindungen.
Über ein halbes Jahrhundert bin in diesem Leben schon auf der Erde.
Ich kann mich nicht daran erinnern, als jüngere Deern mir jemals darüber Gedanken gemacht zu haben.
Meine Gedanken ums “Altwerden” hat wohl mit einem Halbzeitsyndrom zu tun. Weiß der Geier,
ja der weiß das, ob es so etwas überhaupt gibt.
Alles fein säuberlich in Zeiten eingeteilt
Wir sind Säuglinge, Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene und werden schließlich Senioren. Dabei gibt es auch hier noch unterschiedliche Auffassungen.
So haben die Krankenkassen eine andere Regelung als einige Statistiker. Grob zeichnet sich die Einteilung so ab:
Säugling bis zum 12. Lebensmonat.
Bis zum Alter von 14 Jahren gilt eine Person als Kind.
Jugendlich ist man zwischen 14 und 18 Jahren.
Personen ab 18 bis 27 Jahren werden hingegen als junge Volljährige bzw. junge Menschen angesehen.
Ab 50 beginnt in manchen Statistiken schon das Seniorenalter und wir werden damit zu einer “Risikogruppe” für Krankheiten etc. Das zeigt sich schon in den Aufforderungen, sich permanent und andauernd für alles und jenes untersuchen zu lassen.
Rentenalter beginnt mit 65 oder 67 Jahren, je nachdem, wann wir geboren sind. Vielleicht beginnt sie bald auch erst mit 70 Jahren.
Deswegen wohl meine Gedanken ums “Altwerden” an diesem Morgen. Mit Ü50 bin ich bereits in einem Bereich … oje, oje.
Die Programmierung übers Altern läuft stetig in uns ab
Vor hundert Jahren und früher galt es als selbstverständlich, dass die Nachkommen für das Wohl der Eltern sorgten, wenn diese “Alt” werden.
So wurden Frauen in Familien eingeheiratet, die in der Lage waren sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern und gleichzeitig auch für die “Alten” zu sorgen.
Es war die Renten Versorgung. Gerade in armen Familien gab es einfach keine andere Möglichkeit. Sonst wären so manche Menschen im Alter obdachlos gewesen.
Heute hat dieser Leitgedanke ausgedient. Wir leben in einer Freiheit, in der wir unser Leben so gestalten dürfen, wie wir es möchten. Es werden keine “Zweckehen” mehr eingegangen (zumindest nicht in allen Kulturen). Frauen und Männer können für sich und ihren Lebensunterhalt alleine sorgen.
Obwohl wir nun die Freiheit haben, ist der Gedanke die Eltern im Alter zu versorgen, in vielen Menschen eingeprägt.
Unbewusst oder bewusst beschäftigen wir uns ein Leben lang mit dem Gedanken ums “Altwerden” und stellen damit die Weichen für die Zukunft.
Anstatt als Eltern die Kinder
“Husch – husch – Raus aus dem Nest – Du bist nun Erwachsen”
fliegen zu lassen und sich dem eigenen Leben zu widmen, lassen sie von Ihren Kindern nicht los.
Kinder stehen somit ein Leben lang auf “Abruf“ bereit und die Eltern haben sich im Gegenzug dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Kinder auch “abgerufen” werden.
Aussagen über das “Altwerden”
Wieviel Zeit uns in diesem Leben bleibt, können wir mit Sicherheit nicht sagen.
Wie wir es leben, das können wir jeden Tag neu entscheiden.
Dennoch machen sich viele Aussagen über die Medien und über unsere sozialen Kontakte breit:
- Du kannst nichts mitnehmen.
- Wenn Du jung bist, steht Dir die Welt offen.
- Im Alter wird der Körper runzelig, schlaff und kraftlos.
- Krankheiten werden im Alter eintreten.
- Irgendwann kannst Du nicht mehr alleine Leben und dann muss sich jemand um Dich kümmern.
- Lebe jetzt und tue alles um glücklich zu sein, damit Du auf dem Sterbebett nichts bereust.
- Wer lieb und artig ist, kommt in den Himmel – alle anderen zum Teufel.
- Altersvorsorge – lege Geld beiseite, damit Du im Alter genug hast.
Leider gibt es Altersarmut, Krankheiten und ältere Menschen die nicht mehr alleine Leben können. Auch gibt es Menschen, die am Sterbebett etwas bereuen und ebenso glauben viele an den Teufel und wollen da auf keinen Fall hin.
Diese und ähnliche Aussagen übers „Altwerden” bringen im Grunde genommen nur eins: Leistungsdruck.
Wir stehen damit unter Druck, so viel wie möglich in jungen Jahren zu schaffen, damit wir uns im Alter mit den Dingen wie Krankheiten, runzelige Körper oder Altersarmut beschäftigen können.
Kann man machen – muss man aber nicht mitmachen.
Aussagen übers “Altwerden” können wir getrost streichen und einfach ignorieren. Es lohnt sich überhaupt nicht, die Energie in diese Gedanken zu stecken.
Wenn wir uns permanent mit dem Gedanken “Altwerden” beschäftigen, dann werden wir es. Wir senden Befehle an unseren Körper aus, der diese ohne zu hinterfragen ausführt.
Unser innerer Konflikt
Die “Verjüngungsbranche” hat nach wie vor guten Zulauf. Es wird viel getan, um dem Alterungsprozess ein “Schnippchen zu schlagen.”
- Fitnessstudios,
- Besondere Ernährung von “Experten“,
- Nahrungsergänzungsmittelchen,
- Cremes und andere Zaubermittel zum Einschmieren,
- Schlimmstenfalls Operationen, um die eine oder andere Straffung durchzuführen.
Alles nur, weil die Lebenszeit unserem Körper eventuell anzusehen ist und wir der Auffassung sind, mit allen Mitteln dagegen anzukämpfen.
Davon abgesehen haben wir einen inneren Konflikt programmiert. Auf der einen Seite wird alles getan um Jung zu bleiben, auf der anderen Seite sorgen unsere Gedanken dafür zu altern.
Ganz schöner Stresslevel, dem wir da ausgesetzt sind.
Stress, dass wissen wir doch alle, macht alt.
Vertrauen wir lieber auf unseren Körper
Es wird heute mehr Zeit damit verbracht nicht alt zu werden, anstatt es einfach nicht zu sein.
Genau richtig gelesen, liebe Leser*innen: Anstatt es einfach nicht zu sein.
Befreien wir unseren Geist von diesen Gedanken vom “Altwerden” und lassen es zu JUNG zu bleiben.
Unsere Zellen erneuern sich täglich und wenn wir dem bisherigen Wissen der Medinzin vertrauen, dann haben wir alle sieben Jahre einen neuen Körper.
Das finde ich einen sehr wertvollen und schönen Gedanken.
Nach dieser Logik können wir nicht altern. Das was uns altern lässt, sind die Gedanken ums “Altwerden”. Diese speichern sich in unserem Zellgedächtnis ab. Wenn diese Zelle sich erneuert, greift die neue Zelle das im Zellgedächtnis gespeicherte Wissen auf.
Wenn wir das beherzigen und statt auf die Gedanken der Mitmenschen auf uns selbst hören, kann der Gedanke ums “Altwerden” nur als Witz verstanden werden.
In dem Sinne, Lachen ist die beste Medizin, habe ich an diesem Morgen die Kladde geschlossen und mich lachend auf den Weg zur Arbeit gemacht.
Xenia Gerdes